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Krankenversicherung in Thailand (von F.W. Bertsch)
Antworten auf Fragen, die mir immer wieder gestellt werden. Auch wenn es etwas Viel ist, nehmen Sie sich Zeit. Natürlich ist dies nur eine Erst-Information. Eine Checkliste am Ende soll Ihnen zeigen, worauf Sie besonders achten sollten.
„Wenn ich erst einmal richtig krank bin, fliege ich eben einfach heim!“
Diesen Satz hört man immer wieder. Auch die Gesundheitsreform nutzt nur wenig, wenn es einmal richtig ernst wird. Wir müssen uns nicht unbedingt wegen eines Arm- oder Beinbruches versichern; das kann man noch gut vom Ersparten zahlen. Was ist aber, wenn sich dann plötzlich und unerwartet ein schwerer Unfall ereignet? Ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall? Wie schnell kann das passieren.
Dann fliegen Sie nicht mal eben heim!
Dann heißt es, schnelle Hilfe und kompetente Ärzte sofort zur Hand zu haben! Und auch das ist in Thailand nicht mehr billig. Sicher haben Sie genug Geschichten gehört, wo weder eine Krankenversicherung vorhanden noch ausreichend Deckung auf der Kreditkarte war. Glauben Sie nicht, dass im Notfall die Botschaft hilft! Ist auch verständlich. Ihre Chancen auf Genesung sind dann äußerst gering.
„Ich bin doch in der Heimat bestens versichert, was soll da schon passieren!“
Wenn Sie nicht mit einer Privatkasse weltweit versichert sind, passiert da auch wirklich nichts, Sie sind in diesem Fall bestens versorgt. Es besteht kein Sozialversicherungsabkommen zwischen Deutschland und Thailand. Somit sind gesetzliche deutsche Krankenkassen von Leistungen hier frei!! Es sei denn, Sie haben eine schriftliche Bestätigung, dass Kosten auch in Thailand übernommen werden.
Somit sollte eigentlich jeder vernünftig denkende Mensch darum bemüht sein, ausreichend, zumindest aber krankenversichert zu sein. Sonderbar, etliche Leute versichern ihr Auto First class, Haus und Hausrat sind oft überreichlich versichert, aber eine Krankenversicherung?
„Welche Versicherung ist für mich die Richtige?“
Eine pauschale Antwort ist da nicht möglich. Meist wird immer erst nach dem Preis gefragt. Da ist es so wie mit einem Auto-Kauf, der Eine ist mit einem Kleinwagen durchaus zufrieden, bei dem Anderen sollte es aber schon die Oberklasse sein.
Fragen Sie sich zunächst einmal, was Sie wollen. Sie können das Allernötigste absichern, aber auch eine „First-Class-Versicherung“ abschließen. Da spielen dann die persönlichen Verhältnisse eine große Rolle – auch die finanziellen.
Es gibt weltweit tätige Versicherungsunternehmen, die einen äußerst guten Ruf genießen aber leider auch sehr teuer sind, da diese nicht auf die Kosten hier in Thailand Rücksicht nehmen. Dort sind Sie aber sicher gut aufgehoben, oft bieten diese Versicherungen auch eine Deutsch sprechende Hotline an. Dies ist mehr als wichtig. Auch wenn Sie hervorragend englisch sprechen – in einem medizinischen Notfall versagen dann sehr oft die Sprachkenntnisse.
Es gibt hier in Thailand, man soll es kaum glauben, sehr gute Krankenversicherungen. Teils Tochtergesellschaften von internationalen Konzernen oder aber auch reine „Thai-Versicherungen“. Wie gut eine Versicherung wirklich ist, erfährt man meist leider erst im Leistungsfall – und dann ist es oft zu spät.
Mein Rat: Fragen Sie in ihrem Bekanntenkreis herum und lassen Sie sich Erfahrungen schildern. Dann trennt sich oft schon die Spreu vom Weizen. Hinterfragen Sie aber auch die Erfahrungen. Oft sind es nämlich die Versicherten, die durch falsche Angaben etc. Versicherungen von der Leistung freistellen.
Fragen Sie auch, wie Ihre Bekannten betreut werden. An wen man sich im Leistungsfall wenden kann, wenn man einen persönlichen Ansprechpartner braucht.
Lassen Sie sich auch nicht von noch so günstigen Preisen blenden, schauen Sie sehr genau nach, was wirklich versichert ist und in welcher Höhe!! Lassen Sie sich auch nicht von unsinnigen Versprechungen blenden. So bietet eine Versicherung, natürlich fett gedruckt, an, auch bei HIV zu zahlen. Liest man einmal richtig die Versicherungsbedingungen, sieht man dann, dass da die Lebenshöchstleistung doch nur ein paar Dollar sind. Das ist nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein.
Vor einem Abschluss fragen Sie! Fragen Sie nochmals, und zwar solange, bis alle Ihre Fragen nicht nur beantwortet sind, sondern Sie auch wissen, wo Sie das nachlesen können.
„Ich bin viel zu alt, mich nimmt doch keine Versicherung mehr!“
So stimmt das nun auch wieder nicht. Sicher gibt es Versicherungen, die ein Höchsteintrittsalter haben. Es gibt aber auch eine Versicherung, die kein Höchstaufnahmealter kennt.
„Ich habe Vorerkrankungen, was dann?“
Vorerkrankungen werden, je nach Fall, entweder komplett oder aber auf Zeit ausgeschlossen. Machen Sie aber bitte nicht den Fehler, Vorerkrankungen zu verschweigen, selbst dann nicht, wenn der Vertreter der Versicherung (soll wohl schon vorgekommen sein) dazu rät. Die Versicherung ist sofort von allen Leistungen frei, wenn sich herausstellt, dass solche Vorerkrankungen verschwiegen wurden.
Ein Beispiel: Herr H. hatte vor 30 Jahren einmal, wirklich nur einmal, ein Problemchen mit Hämorrhoiden, dachte nicht mal mehr daran, was auch verständlich ist. Nun aber, 30 Jahre später ein richtiges Problem. Es bessert sich auch nach Tagen nicht, Salben etc. bleiben wirkungslos. Der Arzt im Krankenhaus fragt halt, ob Sie schon mal so etwas hatten. „Ach ja, vor 30 Jahren….“. Und schon steht es im Untersuchungsbericht, den sofort die Versicherung erhält, da diese ja die Leistung prüfen muss.
Die Versicherung kann einen noch so guten Ruf haben, sie wird nicht zahlen. Es geht manchmal dabei nicht eben nur um 10.000 Baht, da kommen auch bei Hämorrhoiden schnell mal 70.000 oder 80.000 Baht zusammen, sobald operiert werden muss.
„Was muss ich unter Fall- und Lebenshöchstsumme verstehen“
In den meisten Ländern Europas kommen alle Beiträge in einen großen Topf, woraus dann eben die Leistungen bezahlt werden, gleich wie hoch diese auch sind, oft sogar ohne Nachprüfung im Einzelfall. Bei vielen privaten Krankenversicherungen hier gilt die Einzelkalkulation nach persönlichem Risiko.
Eine „Fall-Höchstgrenze“ ist die Summe, die maximal für eine einzelne Erkrankung gezahlt wird. Die „Lebenshöchstgrenze“ ist die, welche maximal während der Versicherungsdauer überhaupt gezahlt wird.
Achten Sie auf die Höhe dieser Summe. Was nutzt es, wenn Sie eine Fall-Höchstsumme von 100.000 Baht haben? Oder eine Lebenshöchstgrenze von 300.000 Baht?
Diese Einzelkalkulation hat auch Vorteile. Meist sind die Erhöhungen der Prämien nicht so schnell zu erwarten. Einige Versicherungen in Thailand haben stabile Prämien seit 5 und mehr Jahren. Und in Europa?
„Ich lege eine gewisse Summe im Jahr zurück, das wird schon reichen!“
So? Und wie hoch ist die Summe, welche da zurückgelegt werden soll? Irgendjemand hat mal von 100.000 Baht gesprochen. Schön, nur jedes Jahr 100.000 Baht sind in 10 Jahren, in ZEHN Jahren auch nur 1 Mio. Wünschen wir uns nicht alle, dass wir eine Versicherung nie brauchen? Nur, was ist, wenn? Wie schnell ist da 1 Million verbraucht (Ich spreche da aus eigener Erfahrung, war aber gut versichert)!
„Wie schnell steigen die Prämien?“
Die meisten Versicherungen erhöhen jährlich. Dies zum Teil erheblich, da die Kosten weltweit immer weiter steigen. Davon sind erst recht nicht Asien und ganz besonders Thailand ausgenommen. Hier haben die ärztlichen Leistungen in vielen Fällen europäisches Niveau erreicht. Einzig „preiswert“ sind noch die Zimmerkosten.
Mir ist nur eine einzige Versicherung bekannt, die nunmehr seit 7 Jahren die Grundprämien nicht erhöht hat. Das ist eine sehr lobenswerte Ausnahme. Die Leistungen stimmen dennoch. Woran das liegt? Sicher auch an der etwas destruktiven Aufnahmepolitik.
„Kann ich das im Alter überhaupt noch zahlen oder kündigt mir die Versicherung?“
Leider wird man allgemein im Alter etwas anfälliger für Krankheiten, hinzu kommt noch, dass dann auch die Heilung langsamer fortschreitet. Das fließt natürlich in die Kalkulationen der Versicherungen mit ein. Es gibt aber bei einigen Versicherungsgesellschaften die Möglichkeit, diese Erhöhungen zu kompensieren, indem man einen jährlichen „Eigenanteil“ vereinbart. Dann zahlen Sie z. B. die ersten 40.000 Baht selbst und der Beitrag wird um 25 % niedriger. Dies ist aber von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich. Achten Sie aber darauf!
Bei einigen Versicherungsgesellschaften endet die Möglichkeit zur Absicherung in einem bestimmten Alter. Manche versprechen evtl. auch Weiterversicherung. Lassen Sie sich wieder das Kleingedruckte zeigen. Gibt es eine Garantie?
Es gibt aber Gesellschaften, die Ihnen eine lebenslange Weiterversicherung garantieren. Wie wichtig das ist, merkt man allerdings erst dann, wenn man einmal einen erheblichen Schaden hatte und dann im Alter die Versicherung wechseln muss.
„Muss ich mich hier in Thailand ambulant absichern?“
Auch das ist eine Frage der Kalkulation. Lassen Sie sich doch ein Angebot machen, was Sie bei Ausschluss der ambulanten Absicherung sparen. Dann entscheiden Sie.
Mein persönlicher Rat: Die Kosten für die ambulante Behandlung sind hier in Thailand doch noch sehr erschwinglich, je nachdem wo Sie zu Hause sind. Hier bringt Ihnen das Weglassen der ambulanten Absicherungen einen Preisvorteil je nach Gesellschaft von bis zu 20 %.
„Und was ist, wenn ich zur Dialyse müsste, die ja ambulant durchgeführt wird?“
Fragen Sie Ihren Vertreter der Gesellschaft genau danach! Von einigen Gesellschaften weiß ich, dass diese auch Dialyse dann zahlt, wenn Sie nur stationär abgesichert sind. Lassen Sie sich diesen Passus in den Bedingungen zeigen. Wenn da das Wort „kann“ auftaucht, lesen Sie es erst mal als „nein“.
Leider werden auch hier Maschinen gerne in den Hospitälern ausgelastet und sehr oft müssen die Patienten „in die Röhre“. Ob das immer unbedingt notwendig ist??? Billig ist das auch nicht mehr, wird aber von fast allen Versicherungen nur im ambulanten Bereich gezahlt, es sei denn, ein Krankenhausaufenthalt evtl. mit Operation schließt sich unmittelbar an.
„Was ist bei einer notwendigen Organ-Transplantation?“
Nein, schieben Sie das nicht so weit weg. Was ist, wenn es dann doch sein muss? Wir haben hier in Asien das große Glück, das wir meist nicht allzu lange auf eine Transplantation warten müssen. Die Kosten sind schon erheblich.
Fragen Sie die Versicherung! Fragen Sie aber auch, ob der Spender bezahlt wird. Von einer Gesellschaft ist bekannt, dass dies so garantiert wird.
„Wenn ich erst einmal ernsthaft krank werde, kündigt mir die Versicherung oder erhöht die Prämien unverschämt?“
Auch hier sollten Sie sich das „Kleingedruckte“ zeigen lassen. Es gibt durchaus Gesellschaften, die auf das Kündigungsrecht verzichten. Nicht nur versprechen lassen, nachlesen!
Die Wenigsten, auch viele Vertreter von Versicherungen, wissen nicht, dass durch das Departement of Insurance (heute OCI, „Office of insurance commission“) im Jahr 2007 festgelegt wurde, dass Prämien um nicht mehr als 25 % angehoben werden dürfen, gleich wie hoch der Schaden ist. Dies gilt natürlich nur für Versicherungen mit Sitz in Thailand.
Gut ist es dann, wenn Sie einer Versicherungsgruppe angehören, die auch noch groß genug ist. Diese Gruppe fängt dann schon erhebliche Kosten auf und es kommt zu keiner Erhöhung der persönlichen Prämie.
„Ist eine ausländische Versicherung nicht besser?“
Eine sehr heikle Frage! Solange Sie keine Probleme im Leistungsfall mit der Gesellschaft haben, stellt sich diese nicht. Reden wir von einem sehr kostenintensiven Fall. Nehmen wir einmal an, Sie seien bei einer ausländischen Versicherung mit bestem Ruf versichert. Aber gerade in Ihrem Fall wird die Leistung ganz oder teilweise verweigert. Was dann?
Wollen Sie in England, der Schweiz, in Deutschland, Hongkong oder von mir aus auch in Timbuktu Ihre Rechte einklagen? Es wird nicht nur sehr teuer, der Ausgang eines solchen langwierigen Verfahrens ist immer ungewiss. Und ob Sie noch den Ausgang eines Verfahrens erleben, ist auch nicht sicher. Es wird bis zur letzten Instanz geklagt.
Völlig anders mit einer Versicherung, deren Sitz Thailand ist. Es wundert aber es ist wahr und das sage ich aus eigener Anschauung.
Nehmen Sie Ihre Unterlagen, gehen Sie zur OIC, Büros in jeder Provinz, meist auch mit englisch-sprechendem Personal. In Bangkok spricht man sicher englisch. Lassen Sie Ihren Fall prüfen. Hier in Chiangmai geschieht das sofort. Das Ergebnis, völlig neutral, wobei man eher auf der Seite des Versicherten steht, wird Ihnen und der Gesellschaft mitgeteilt, dieser telefonisch. Ich kenne noch keinen Fall, in welchem nach dieser Entscheidung die Versicherung die Zahlung verweigert hätte, sofern Sie im Recht sind.
Dazu folgende Erklärung: Die OIC ist mit dem deutschen Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen zu vergleichen; mit einem entscheidenden Unterschied: Hier in Thailand hat dieses Amt wirkliche Macht.
Nennen Sie mir eine Gesellschaft, die Ärger mit einer solchen Behörde haben möchte – zumal dann, wenn festgestellt ist, dass Sie, der Kunde, im Recht ist? Die Folgen einer Nichtbeachtung einer solchen Entscheidung sind äußerst unangenehm.
Es gibt noch ein weiteres Problem. Sehr oft haben ausländische Versicherungen nur einen kleinen Teil der Krankenhäuser hier unter Vertrag. Dann verlangt man vom Kunden Vorleistung. Oh ha, haben Sie soviel Geld u.U. flüssig?? Hierzu zählt auch die „größte Privatversicherung der Welt“.
Normalerweise sind Sie in Bangkok und anderen großen Städten aber auch damit gut abgesichert.
„Sogenannte Gruppenversicherungen aus Deutschland sind doch meist preiswerter.“
Oft ist es eine Firma, welche Versicherungen vermittelt, die mit einer Versicherungsgesellschaft einen Gruppenvertrag aushandelt. „Wir bringen viele Kunden und dafür erwarten wir auch einen entsprechenden Nachlass“. Soweit, so gut. Was ist aber, wenn die Versicherungsgesellschaft diesen Vertrag dem Vermittler aufkündigt oder die Prämien erheblich anhebt? Dann können Sie nur hoffen, dass die Vermittlungsfirma Ersatz findet – meist aber nicht zu den Konditionen, die es einmal gab. Und Garantien, dass dies nicht geschieht, gibt Ihnen der Vermittler keine, wie auch?
„Soll ich mich mit Weltgeltung versichern?“
Sind Sie finanziell so gut gestellt, dass Ihnen die Prämien gleichgültig sind, machen Sie es.
Mein persönlicher Rat: Die Fall- und Lebenshöchstgrenzen der meisten Versicherungen hier in Thailand sind für Thailand ausreichend, wenn denn dann keine Mini-Summen. Für das Ausland – und schon gar nicht für Hochpreisländer reichen diese Summen oft nicht! Da bietet eine vernünftige Reiseversicherung Abhilfe. In einem Leistungsfall werden dann auch Fall- und Lebenshöchstgrenzen der Krankenversicherung nicht angetastet.
Allerdings haben die meisten Versicherungen heute Weltgeltung, wenn auch nur zeitlich begrenzt.
„Bei Rückkehr in die Schweiz oder nach Deutschland bin ich wieder versichert.“
Stimmt! Seit der Gesundheitsreform in Deutschland muss Sie auch da sofort die Versicherung wieder aufnehmen, in welcher Sie vor Abreise versichert waren, gleich welcher Gesundheitszustand vorliegt. Dies gilt nun auch für Privatversicherungen, bei welchen keine Anwartschaft vereinbart wurde. Hier sind die Versicherer aber nur verpflichtet, Grundleistungen anzubieten (ähnlich AOK). Aber Vorsicht! Mal eben nach Deutschland zu einer Behandlung fliegen, sich bei der alten Versicherung anmelden, die erste Prämie zahlen, sich behandeln lassen und dann zurück nach Thailand………
Heute spricht man bei den Versicherungen oft dann vom „Erschleichen von Leistungen“, dies ist ein Straftatbestand und die oft erheblichen Summen werden zurückgefordert. Man muss also schon glaubhaft machen, dass man in Deutschland bleiben möchte, zumindest aber angemeldet bleibt und auch den Beitrag weiterzahlt.
„Derzeit bin ich finanziell nicht in der Lage eine sehr gute Versicherung abzuschließen, gibt es Alternativen?“
In beschränktem Maße gibt es hier Alternativen. Man muss natürlich bei den Leistungen berücksichtigen, dass diese doch sehr eingeschränkt sind, aber immer noch besser als überhaupt nicht versichert.
„Meine Thai-Partnerin hat ja die „30-Baht-Versicherung“, soll ich trotzdem für sie oder ihn eine Versicherung abschließen“
Ohne Wenn und Aber: JA! Erfahrungen lehren leider, dass es mit der Versorgung in der freien Heilfürsorge oft doch nicht soweit her ist. Ich erspare mir, darauf weiter einzugehen. (Zum Schluss zahlt dann der Partner ja doch…)
Gerade für Thai-Angehörige, die man ja auch gut versorgt wissen möchte, bieten sich preiswerte Versicherungen an, deren Leistungsumfang für uns selbst eigentlich nicht ausreichend ist. Wichtig ist aber, dass der Versicherte im Ernstfall als Privat-Patient aufgenommen und behandelt wird. Da werden auch dann keine Operationen herausgeschoben.
Da diese Versicherungen, zumindest die, welche ich kenne, zeitlich begrenzt sind (zahlt z. B. nur bis zu 45 Tagen Krankenhaus), ist dies aber auch kein Problem, da in dieser Zeit das Wesentlichste wohl erledigt ist. Die freie Heilfürsorge kann, wenn es überhaupt länger dauert, dann immer noch in Anspruch genommen werden.
Ob es eine lebenslange Versicherungsgarantie hierbei gibt, sollte angefragt werden.
Zum Schluss:
Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich weder Vertreter noch Agent einer Versicherung bin. Alle Angaben habe ich nach bestem Wissen gemacht. Weitere Fragen oder Anregungen nehme ich gerne entgegen. Schreiben Sie mir bitte eine Mail: bertsch.f@gmail.com
Schlussendlich wünsche ich Ihnen, dass Sie gut versichert sind, damit beruhigt schlafen, und hoffe, dass Sie eine Versicherung nie wirklich brauchen werden.
Fragen nach einzelnen Gesellschaften richten Sie bitte per E-Mail an mich. Gerne schaue ich mir Ihre Unterlagen an und empfehle dann eine oder mehrere infrage kommene Gesellschaften.
Ihr
F.W. Bertsch, Chiangmai, 20.2.2017
Checkliste
Diese Checkliste soll Ihnen helfen, vor Abschluss einer Versicherung die richtige Entscheidung zu treffen.
● Kennen Bekannte oder Freunde diese Versicherung?
● Wie ist der allgemeine Ruf dieser Versicherung?
● Gibt es Informationen in deutscher Sprache?
● Wie ist die Beratung?
● Findet eine Betreuung auch im Leistungsfall in deutscher Sprache statt?
● Welche Fall- und Lebenshöchstgrenzen werden angeboten?
● Gibt es eine lebenslange Weiterversicherungsgarantie auch bei Verschlechterung des Gesundheitszustandes?
● Werden Organtransplantationen gezahlt? Auch der Spender?
● Wird auch eine Chemo-Therapie gezahlt?
● Werden Physiotherapeuten, Chiropraktiker, Akupunktur gezahlt?
● Wird nach einem Krankenhausaufenthalt die Weiterpflege zu Hause gezahlt? Wie lange?
● Kann ich Ambulanz und/oder Länder bei Preisnachlass ausschließen?
● Wie hoch ist der Nachlass?
● Ist eine Selbstbeteiligung bei Prämiennachlass möglich? Wie hoch?
● Muss ich meinen Jahresbeitrag schon bei Antragstellung zahlen?
-dann lassen Sie besser „die Finger weg“ von einer solchen Versicherung-
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