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Tipps zum Hausbau






Die meisten Handwerker, die im privaten Hausbau tätig sind, haben ihren Beruf nicht erlernt. Sie hatten keinerlei Ausbildung und mussten auch keine Prüfung ablegen. Ihre Fertigkeiten haben sie sich von anderen Handwerkern abgeschaut. Da diese allerdings meistens genauso wenig über fundiertes Wissen verfügten, ist fachliche Inkompetenz leider sehr oft anzutreffen. Unter diesen Voraussetzungen ist es erstaunlich, was diese Leute dennoch vollbringen. Manche dieser Handwerker sind in ihrer Fertigkeit wahre Künstler. Es ist angebracht, sehr aufmerksam und misstrauisch die Arbeitsweise der Handwerker im Auge zu behalten. Die Wahl geeigneter Handwerker ist sehr schwierig. Eine Weiterempfehlung durch Bekannte und Nachbarn wäre schon einmal ein guter Ansatz.

Umgang mit den Handwerkern
Großzügigkeit gegenüber den Handwerkern zahlt sich meiner Erfahrung nach aus. So hat es sich bewährt, für deren leibliches Wohl zu sorgen. Die Kosten für die Getränke sowie für die Mahlzeiten an der täglich vorbeikommenden fahrbaren Küche sind auf das Bauvolumen gerechnet bedeutungslos. Im Gegenzug steigert dies die Bereitschaft, jeden Sonderwunsch ohne jedes Murren jederzeit zu erfüllen.

Kritik
Ich empfehle, Kritik in Thailand in sehr freundlicher Form als Verbesserungsvorschlag und keinesfalls als Vorwurf vorzubringen. Nach dem Motto sieht dies wirklich sehr schön aus, wenn es jetzt noch ein wenig gerade wäre, dann wäre es perfekt. Dies wird, anders als in unserem Kulturkreis, nicht als Ironie, sondern wirklich als konstruktiver Vorschlag verstanden. Kritik in der direkten Form so vorzubringen, wie wir dies aus Europa kennen, kann zu völlig unvorhersehbaren Reaktionen führen. In der Nachbarschaft z. B. haben Arbeiter einfach alle Arbeiten abgebrochen und sind abgezogen, ohne jemals wieder zu erscheinen.


Planung
Ist die Lage des Grundstückes so, dass auch in Zukunft keine Beeinträchtigungen zu erwarten sind? Um zukünftige Beeinträchtigungen zu vermeiden, sollten folgende Fragen abgeklärt werden:

1) Bleibt die Umgebung zukünftig ruhig? (Werkstätten, Schnellstraßen)
2) Ist das Grundstück nach starken Regenfällen vor Überflutung sicher?
3) Ist das Grundstück nach starken Regenfällen noch erreichbar?
4) Ist ein Anschluss an die öffentliche Stromversorgung möglich?
5) Ist ein Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung möglich?
6) Ist ein Anschluss an ein Abwassernetz möglich?
7) Ist ein Anschluss eines ADSL-Anbieters möglich?
8) Wie ist der Handyempfang?

Anders als im sonnenarmen Europa ist zu empfehlen, die Lage einer Terrasse oder des Wohnbereichs nicht nach Süden auszurichten oder aber für Abschattung zu sorgen. In einem derartig warmen und sonnenreichen Land wie Thailand ist Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung unbedingt angebracht. Schon ein paar Bäume, die ausreichend Schatten werfen oder ein vorgelagerter Carport können die Wohnqualität erheblich steigern.


Preisverhandlung
Beim Verhandeln des Preises sollte man dies nicht zu weit treiben. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Handwerker dies durch Einsparungen beim Material wieder zu kompensieren versuchen. Dies kann sich dann z. B. in einer sehr knapp dimensionierten stählernen Dachkonstruktion widerspiegeln. Materialen zum Innenausbau wie Badezimmereinrichtung und Fliesen sowie alle Farben beschafft man besser selbst. Dies sollte also aus der Preisverhandlung herausgenommen werden. Hiermit ist zusätzlich auch die Wahl nach dem persönlichen Geschmack sowie der gewünschten Qualität sichergestellt.


Bau des Hauses
Herkömmliche Steinbauten neigen in den Tropen tagsüber zu starkem Aufheizen der Wände. In den Abendstunden wird dann die über den Tag gespeicherte Wärme langsam wieder abgegeben. Dadurch ist selbst in den Abendstunden kein angenehmes Wohnklima zu erwarten. Die gewünschte Raumtemperatur einfach mit großen Klimageräten zu erzwingen ist zwar möglich, aber sehr unwirtschaftlich. Besser ist es, das Bauwerk entsprechend zu isolieren. Am einfachsten ist dies durch Auswahl der geeigneten Baustoffe und zusätzlicher Isoliermaßnahmen zu erreichen. Die Mauern lassen sich am effektivsten durch die Verwendung von Gasbetonsteinen (Ytong, Hebel, usw.) isolieren. Die Steine werden hier, nach dem Hersteller, oftmals auch einfach
Q-Con genannt.

Die Decke zum Dachgeschoss kann durch Auflage einer 10 cm dicken Schicht aus auf Aluminium kaschierter Glaswolle effektiv isoliert werden. Bei der Wahl der Fenster und Außentüren sollten vorzugsweise die Materialien Kunststoff oder Aluminium eingesetzt werden. In Thailand werden allerdings auch die Kunststofffenster meistens mit normaler Einfachverglasung vertrieben. Wenigstens für das Schlafzimmer sollte man allerdings Isolierglasverglasung einsetzen, da diese neben einer guten Wärmeisolierung auch eine erstklassige Schallisolierung besitzen. Die eigene Nachtruhe sollte einem dies schon wert sein. Holzfenster haben den Nachteil, dass sie sich oftmals stark verziehen und dann ein Öffnen oder Schließen nur noch sehr schwer möglich ist.

Vor dem Verputz empfehle ich, die Lage aller Leitungen zu dokumentieren. Am einfachsten ist dies mit Fotos zu erreichen. Bei einer späteren Reparatur der Installation werden solche Fotos hilfreich sein. Um später die Maße besser abschätzen zu können, sollte zum Vergleich ein Messband mit fotografiert werden.


Termiten bekämpfen
In Thailand ist überall und jederzeit mit Termitenbefall zu rechnen. Mit der Giftspritze dem entgegenwirken zu wollen, hat immerhin den schwerwiegenden Nachteil, dass man sich selbst auch diesem Gift aussetzt. Daher ist es ratsam, auf das Material Holz so weit wie möglich zu verzichten. Fußbodenleisten lassen sich z.B. auch durch Sockelleisten aus Keramikfliesen ersetzen. Da heutzutage der Dachstuhl nicht mehr aus Holz, sondern aus Stahl gefertigt wird, ist dieser glücklicherweise vor Termiten sicher. Sollte es einmal zu Termitenbefall kommen, stehen ihnen diverse Firmen zur Bekämpfung zur Verfügung. Viele dieser Firmen gehen sehr leichtfertig mit den verwendeten Giften um. Seien Sie unbedingt immer sehr kritisch. Zur Bekämpfung des Termitenbefalls werden Löcher in den Betonboden gebohrt und Gift in diese Löcher gepumpt. Anschließend werden diese Löcher wieder verschlossen. Zur Verschönerung des Hauses tragen solche Maßnahmen sicherlich nicht bei. Andererseits ist dies die einzig wirksame Art der Bekämpfung. Besonders vorausschauende Zeitgenossen haben vor dem Gießen der Betonbodenplatte zuvor ein verzweigtes Rohrsystem ins Erdreich vergraben, welches später von außen zugänglich ist. Im Bedarfsfall kann dann die Bekämpfung der Termiten darüber stattfinden, ohne dass Löcher in den Boden gebohrt werden müssen.


Brunnen
Wenn keine Anbindung ans öffentliche Wassernetz möglich sein sollte, wäre ein privater Brunnen eine Alternative. Die Auswahl des entsprechenden Standortes für den Brunnen erfordert Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Sollte Industrie in der Nähe sein, wäre natürlich Vorsicht geboten. Aus hygienischen Gründen sollte der Abstand zu evtl. Toilettengruben selbstverständlich möglichst groß sein.

Ob ein einfacher Brunnen, der in der Praxis aus einem Loch von bis zu 10 m Tiefe besteht, welches mit Betonringen gefasst ist, ausreicht, werden die Erfahrungen der Nachbarn erbringen. Bis zu einer Tiefe von ca. 8 m sind normale Brauchwasserpumpen in der Lage auch aus einem Brunnen zu saugen. Die sogenannte geodätische Saughöhe setzt dem eine natürliche Grenze. Im Brunnen befindet sich dann unten am Saugende der Wasserleitung ein Ventil. Vor der ersten Benutzung muss dann diese Leitung von der Pumpe aus mit Wasser befüllt werden, da die Pumpe nur Wasser aber keine Luft fördern kann.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit der Bohrung eines Tiefbrunnens, der dann auch einmal eine Tiefe von 80 m erreicht. Diese Brunnen werden mit einem Bohrgestänge, welches in etwa einer Ölbohrung im Kleinformat entspricht, gebohrt. Der Preis wird nach der gebohrten Tiefe berechnet. Nachbarn haben derartige Brunnen zu Komplettpreisen von ca. 100 000 ฿ erstellen lassen. In dem Rohr des Brunnens wird dann eine Pumpe herabgelassen. Die Pumpe bei Tiefbrunnen befindet sich also nahe am unteren Ende der Bohrung.


Wassertank
Wenn Wasser aus einer städtischen Leitung zur Verfügung steht und somit kein Brunnen erforderlich ist, kann es dennoch sehr sinnvoll sein, einen Tank zu verwenden. Leider sind die Wasserversorgungsunternehmen oftmals unzuverlässig. Mit dem Tank lassen sich dann auch Versorgungslücken von einigen Stunden bis zu einigen Tagen überbrücken. Notfalls kann man sich auch einmal Wasser von einem Tankwagen anliefern lassen. Die Tanks werden in den verschiedensten Materialien angeboten. Kunststofftanks aus PE haben sich als dauerhaft haltbar erwiesen. Der Kunststofftyp ist in der Regel als Kürzel (Beispiel PE) irgendwo im Tank eingeprägt. PE gilt als dauerhaft UV-beständig, sodass die Sonneneinstrahlung, anders als bei PVC, keinen Schaden anrichtet. Meistens lassen die Tanks allerdings, trotz ihrer Einfärbung, noch so viel Sonnenlicht durch, dass sich nach geraumer Zeit Algen im Behälter bilden. Eine mehrfache Lackierung, die zudem vorteilhaft der Tarnung im Garten dienen kann, bietet bereits eine wirksame Abhilfe. Bei Edelstahltanks besteht die Gefahr des Veralgens hingegen bauartbedingt nicht. Leider sind diese allerdings manchmal qualitativ sehr minderwertig. So besteht dann die Gefahr, dass sie nach einigen Jahren tatsächlich undicht werden. Und dies, obwohl Edelstahl als nicht rostend eingestuft werden kann. Optisch erinnern mich diese Metallbehälter ohnehin immer irgendwie an eine chemische Produktionsanlage. Am gefälligsten dürfte ein Bodentank aus Kunststoff sein, der irgendwo im Garten eingegraben völlig unsichtbar sein Dasein fristet. Von gemauerten Tanks sollte heutzutage Abstand genommen werden, da ständig die Gefahr einer Undichtigkeit besteht, die erst sehr viel später an der hohen Wasserrechnung bemerkt werden kann. Zudem sollte dann auch eine Gesundheitsgefährdung in Betracht gezogen werden, wenn zur Abdichtung Bitumen eingesetzt wurde.


Filter
Je nach Wasserbeschaffenheit dürfte ein Filter im Wasserzulauf sinnvoll sein. Bei der Montage im Freien ist wegen der Gefahr des Veralgens des Filters auf Schutz vor Sonneneinstrahlung zu achten. Dies kann z.B. durch eine schwarze Lackierung des Filtergehäuses erreicht werden.


Trinkwasserfilter
Um sich die umständliche Handhabung der schweren Trinkwasserbehälter zu ersparen, dürfte ein Trinkwasserfilter eine gute Alternative darstellen. Ein separater Wasserhahn in der Küche, der über solch einen Trinkwasserfilter gespeist wird, hat sich bei mir als sehr praktisch erwiesen. Die in Thailand in den Baumärkten für den Hausgebrauch angebotenen Trinkwasserfilter arbeiten alle nach dem gleichen Prinzip. Über die Ionenaustauschermasse (Resin) wird die Resthärte des Wassers abgesenkt. Durch die nachfolgende Aktivkohlestufe werden Aromastoffe und Gifte gebunden. Durch die letzte Stufe, einen Keramikfilter, werden Bakterien und Schwermetalle abgeblockt. Viren werden von diesen Filtern wegen deren extrem kleiner Struktur allerdings nicht zurückgehalten. Um auch dieser theoretischen Gefahr vorzubeugen, bieten manche Geräte eine zusätzliche Stufe mit UV-Bestrahlung an. In dieser Stufe werden dann auch Viren abgetötet. Diese UV-Geräte, die im Filter integriert sind, sollten immer eingeschaltet bleiben, da jeder Einschaltvorgang dem UV-Leuchtmittel schadet. Dieses sollte jährlich gewechselt werden, da die UV-Abstrahlung im Laufe der Zeit abnimmt. Im Betrieb sollte das Gerät nie geöffnet werden, da UV-Strahlung für die Augen sehr schädlich ist. Heutzutage bieten viele Hersteller Filteranlagen mit Patronen an. Mit wenigen Handgriffen ist solch ein Wechsel erledigt.


Hauswasserpumpe
Selbst beim Anschluss ans öffentliche Wasserversorgungsnetz kann eine Hauswasserpumpe sinnvoll sein. Bei unzureichendem Wasserdruck des öffentlichen Netzes oder bei Verwendung eines Wassertanks ist sie in der Regel unerlässlich. Diese Pumpen sind sehr einfach und robust gebaut und verrichten viele Jahre völlig störungsfrei ihren Dienst. Von der Bauform her kann man zwischen zwei Bauformen unterscheiden. Die größere runde Bauform enthält im Unterteil einen Druckbehälter. Dieser Druckbehälter kann im Laufe der Jahre dann irgendwann durchrosten, wenn er denn nicht aus Edelstahl ist.

Die eckigen kleineren Pumpen haben in ihrem Inneren einen kleinen Druckbehäler aus Kunststoff. Ein Durchrosten ist hier ausgeschlossen. Dies Pumpen enthalten eine Elektronik, die in der Lage ist, die Fördermenge ein wenig anzupassen. Dadurch war erst der Einsatz des kleinen Druckbehälters möglich.

Die Leistung dieser Pumpen ist in Liter/Minute angegeben. Wählen Sie ihren Ansprüchen gemäß die passende Größe aus. Eine Pumpe mit 30 Litern/Minute wäre also in der Lage, an drei Zapfstellen gleichzeitig einen Eimer Wasser in einer Minute zu befüllen. Für den normalen Haushalt dürfte dies ausreichend sein. In der Praxis wird dieser Wert dann leider oftmals nicht erreicht, da die Wasserleitung nicht für eine gleichzeitige Entnahme an drei Stellen bemessen wurde. Richtig wäre, im von der Pumpe vorgegebenen Leitungsquerschnitt die Leitung an den Bädern, Küche usw. vorbeizuführen. Erst die Abgänge wären dann im Querschnitt zu verjüngen. Genauso sollte die Zuführungsleitung zur Pumpe den größtmöglichen Querschnitt zum Tank haben, um der Pumpe die volle Förderleistung zu ermöglichen.


Wasserinstallation
In Thailand werden zur Wasserinstallation allgemein PVC-Rohren verwendet. Die Händler haben diese Rohre (blau) in allen möglichen Querschnitten und zwei Wandstärken vorrätig. Sie sollten die Rohre mit der dickeren Wandung bevorzugen, da sie weit robuster gegen äußere mechanische Einwirkung sind.

Ein Leser dieser Homepage war so freundlich mir nachfolgende Information zukommen zu lassen:
„Es empfiehlt sich inzwischen für die Frischwasserinstallation ein HDPE-System zu wählen, was auch von Amateuren recht gut zu verwenden ist, analog zum Sanipex-Classic-System. Alles, was dafür an Teilen benötigt wird, bekommt man im SCG-Shop in Bangkok... Aber bitte bei Kauf darauf achten das es HDPE-Rohre sind und keine LDPE-Rohre, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen, aber wesentlich weniger Druck aushalten (Beachten Sie hierzu bitte das Thema Druckerhöhungsanlagen bzw. Wasserpumpen.)“

UHM GROUP
THAI – ASIA P.E. PIPE Co. LTD.

Für Warmwasserleitungen wird in Thailand allgemein ein feuerverzinktes Rohr verwendet. Leider ist die Qualität dieser Verzinkung meist miserabel. Dies führt dazu, dass sich solche Rohre nach einigen Jahren mit Rost zusetzen.

Als Alternative einfach Kupferrohre zu verwenden, ist leider auch nicht möglich, da diese für Wässer mit niedrigem pH-Wert, wie sie in Thailand oft anzutreffen sind, ungeeignet sind.

Kupferrohre nicht für alle Trinkwasserinstallationen geeignet
Gift aus dem Kupferrohr
Korrosion an metallischen Werkstoffen im Trinkwasser

Eine Temperaturmessung meines Durchlauferhitzers (6 kW) ergab einen Maximalwert von 55°C. Diese Temperatur stellte sich auch nur bei kleinstmöglicher Abgabemenge ein. Bei der üblichen Stellung des Wasserhahnes waren in der Warmwasserleitung nur ungefähr 40°C zu messen. Vor ca. 10 Jahren entschied ich mich daher, auch für die Warmwasserleitung die einfachen blauen PVC-Rohre zu verwenden, um damit alle Korrosionsprobleme zu vermeiden. Die in Deutschland angebotenen PVC-Rohre dürften von den Materialeigenschaften den thailändischen PVC-Rohren weitgehend entsprechen. Ihnen wird eine Hitzebständigkeit von kurzzeitig bis zu 60°C attestiert. Obwohl ich positive Erfahrungen mit dieser Notlösung gemacht habe, empfehle ich heutzutage die nun auch in Thailand erhältlichen Heißwasserrohrsysteme PP-R pipe zu verwenden:

THAI PP-R

Bei modernen elektronisch geregelten Durchlauferhitzern ist es durchaus denkbar, dass diese die PVC-Rohre beschädigen. Diese modernen Geräte schalten anders als die Älteren bei kleinsten Wassermengen nicht ab, sondern liefern dann durchaus auch kleinste Mengen, dann aber eben mit extrem hohen Temperaturen.

Als Wandanschlussstücke, also die Fittings, in die die Wasserhähne geschraubt werden, werden sehr oft verzinkte Eisenbögen verwendet. Die Idee dahinter ist vermutlich, dass solch ein Eisenbogen dem Wasserhahn auch mechanisch einen sehr guten Halt gibt und die Verzinkung das Eisen vor Rost schützt. Dies ist allerdings ein Trugschluss. Nach einigen Jahren rosten diese verzinkten Eisenbögen dermaßen zu, dass selbst bei voll geöffnetem Wasserhahn nur ein Rinnsal fließt. Die einzige Abhilfe ist dann die Wand aufzuschlagen und den Eisenbogen gegen einen PVC-Bogen auszuwechseln. Für die Warmwasserinstallation, die komplett mit verzinktem Eisenrohr ausgeführt wurde, steht dann eine Neuinstallation mit dann zeitgemäßem Installationsrohr an. Dies bedeutet dann in der Praxis eine aufwendige Vollsanierung des Badezimmers.

Für PVC-Rohre gibt es Anschlussstücke mit Gewindeeinsätzen aus Messing. Im ersten Blick erscheint dies als höherwertige Ausführung. Die Praxis zeigt allerdings, dass sich diese Messinggewindeeinsätze im Laufe der Zeit vom PVC lösen und damit undicht werden. Die einfachere Kunststoffausführung ist daher die bessere Wahl. Die mechanischen Kräfte bei normaler Nutzung stellen auch für diese einfache PVC-Ausführung kein Problem dar. Sollte es sich allerdings um einen Wasserhahn im Garten handeln, an dem der Wasserschlauch angeschlossen ist, so rate ich dazu, für den Schlauch eine Zugentlastung anzubringen. Eine Schelle, die den Schlauch an der Wand fixiert, sollte dazu ausreichen. Sonst besteht die Gefahr, dass durch kräftigen unbeabsichtigten Zug am Wasserschlauch, tatsächlich der Wasserhahn aus der Wand gerissen wird.

Beim Kauf von Armaturen, wie Wasserhähnen und Eckhähnchen ist es ratsam, besonders auf die Qualität zu achten. Es gibt in Thailand Qualitäten, die tatsächlich förmlich von der Wand korrodieren. Ein paar Jahre nach der Installation reicht eine leichte mechanische Belastung aus, damit er abbricht. Die Ursache liegt darin, dass bei diesen extrem
minderwertigen Armaturen irgendein minderwertiger Druckguss, ich vermute, Zinkdruckguss, verwendet wurde. Zum Testen feile ich nun immer beim Gewindegang etwas die verchromte Oberfläche an. Dann sollte die gelbliche Struktur einer Messinglegierung zum Vorschein kommen. Bei der minderwertigen Variante zeigt sich poröses graues Gussmaterial.


Abwasserinstallation
Die Funktion eines Siphons als Geruchsverschluss ist nicht jedem Handwerker geläufig. So waren hier in der Siedlung alle Badewannen direkt, also ohne Siphon, mit der Kanalisation verbunden. Auf die dadurch entstandene Geruchsbelästigung brauche ich sicherlich nicht einzugehen. Der Gestank war je nach Wetterlage unterschiedlich intensiv. Als ich dann die Badewanne durch eine Dusche ersetzte, kam die Ursache zutage.

Bei der Installation des WC-Beckens wird dieses oft nur ungefähr über dem Ablauf positioniert, ohne dass das Becken wirklich direkt mit dem Rohr verbunden würde. Verstopfungen sind so vorhersehbar. Ich selbst habe bei mir das Becken dann neu installiert und das Abflussrohr wirklich mit dem Becken schlüssig verbunden. Eine solch mangelhafte Installation führt nicht nur zur Geruchsbelästigung und zur Verstopfung, sondern ist auch für das massenhafte Auftreten von Kakerlaken verantwortlich. Heutzutage dienen, vorgefertigte spezielle Kunststoffbehälter, mit mehreren Kammern und Überlauf als Toilettengrube. In die Toilette sollten keine Fette und keine größere Menge Reinigungsmittel gelangen.


Regenrinne
Die Fallrohre der Regenrinnen können zu einer Laufbahn für Ratten werden, wenn sie an den Kanal angeschlossen werden. Diese Tiere sind tatsächlich in der Lage, ein senkrechtes Fallrohr in atemberaubender Geschwindigkeit hinauf oder hinab zu laufen. Einfache Gitterkörbe, die in die Regenrinne bei den Fallrohren eingesetzt werden, können dies sicher verhindern. Da Blätter diese Gitter zusetzen können, müssen diese natürlich regelmäßig gereinigt werden. Die Fallrohre sollten mindestens ca. 80 mm Durchmesser haben. Das Regenwasser läuft anders als bei Wasserleitungen nicht im vollen Querschnitt durchs Rohr, sondern überwiegend an den Außenwänden herunter. Es kommt bei extremen Regenfällen, wie sie in der Regenzeit an der Tagesordnung sind, schnell an seine Aufnahmegrenzen. Inzwischen bieten die Klempner auch Regenrinnen aus Edelstahl, relativ preiswert an. Auf lange Sicht gesehen dürften sie wesentlich haltbarer sein als die üblichen Zinkdachrinnen. Zudem müssen Sie achtgeben, dass es sich bei Zinkblechdachrinnen nicht nur um verzinktes Eisenblech handelt, das nach relativ kurzer Zeit durchrosten würde.


Malerarbeiten
Bevor eine Mauer gestrichen werden soll, sollte diese unbedingt vorher mit sogenanntem Primer vorgestrichen werden. Bei ordnungsgemäßer Verwendung bewirkt dies einen über viele Jahre robusten dauerhaften Anstrich, der nicht abblättert. Der Primer sollte immer vom gleichen Hersteller sein, wie die später zu verwendende Farbe. Andernfalls kann es in unglücklichen Fällen passieren, dass die verwendeten Chemikalien des Primers und die Bestandteile der aufgetragenen Farbe sich nicht vertragen. Dies ist einem Nachbarn tatsächlich passiert. Diese Erkenntnis ist keinesfalls Allgemeingut bei den hiesigen Malern.

Im Außenbereich sollte nicht, wie meist üblich, der Universal-Primer verwendet werden, der vom Hersteller für die Verwendung innen wie außen (Interieur/Exterieur) freigegeben wurde. Dies ist zwar möglich, aber nicht die optimale Lösung. Es gibt noch zusätzlich einen weiteren Primer, der speziell und ausschließlich für außen (Exterieur) freigegeben wurde. Bei der Firma Jotun nennt sich dieser z. B. Cito-Primer. Dieser Cito-Primer ist tatsächlich wirklich nur für den Außenbereich geeignet, da er bei der Verarbeitung unangenehm stinkt. Dieser Primer ist sehr flüchtig und trocknet sehr schnell aus. Der Farbeimer sollte daher immer umgehend geöffnet werden. Wenn der Primer dennoch einmal zu sehr andickt, kann er mit einem speziell dafür vorgesehenen Verdünner wieder verdünnt werden. Die Erkenntnisse zum Primer verdanke ich einem hier ansässigen deutschen Maler, der dank seiner Ausbildung über ein hier völlig unbekanntes Fachwissen verfügt. Die bei mir arbeitenden Handwerker glaubten meinen Hinweisen erst, nachdem einer von ihnen einen seiner Bekannten auf einer Großbaustelle anrief, der dies dann bestätigte. Vermutlich werden auch andere Hersteller ähnliche Produkte anbieten. Diesen Tipp bitte ich daher nicht als Werbung für Jotun, sondern als allgemeinen Hinweis zu verstehen. Meine Erkenntnisse zum Primer verdanke ich einem hier ansässigen deutschen Maler, der dank seiner Ausbildung, über ein hier völlig unbekanntes Fachwissen verfügt. Die bei mir arbeitenden Handwerker glaubten meinen Hinweisen erst, nachdem einer von ihnen einen seiner Bekannten auf einer Großbaustelle anrief, der dies dann bestätigte.

Im Bereich der Farben sind die billigsten Farben im Endeffekt leider die Teuersten. Sie haben meist eine wesentlich geringere Deckkraft und müssen daher in weit mehr Schichten aufgetragen werden, um eine Deckung zu erzielen. Auch die Haltbarkeit billiger Farben reicht meist nicht an renommierte Qualitätsprodukte heran.

Ein Verdünnen der Wandfarben mit Wasser oder die Verwendung von Kalkfarben ist leider viel geübte Praxis und sollte verhindert werden.

Ein Abkleben bzw. Abdecken vorhandener Einrichtungen ist bei hiesigen Malern nicht üblich und erfolgt in der Regel erst nach Aufforderung durch den Bauherrn.

Tapeten
Mit Glasfasertapeten können Sie dauerhaft feine Risse im Putz abdecken. Glasfasertapeten sind hoch reißfest und widerstehen feinen Putzrissen daher dauerhaft. Bei der Beschaffung habe ich festgestellt, dass solche Glasfasertapeten (Fiberglas Wallpaper) merkwürdigerweise nicht in den Tapetenläden (Wallpaper Shops) sondern in den Farbenläden erhältlich waren.


Fliesen verlegen
Die Fliesenleger in Thailand bevorzugen es, die Fliesen in einem Zementspeisbett zu verlegen. Dafür mit einem Zahnspachtel Fliesenkleber aufzutragen ist weniger verbreitet. Bei Kleinmosaikfliesen führt dies dann oftmals zu unschönen welligen Verlegungen. Wichtig ist, dass die Fliese immer völlig ganzflächig aufliegt und keinesfalls irgendwo keine Verbindung zum Untergrund hat. Es besteht andernfalls die Gefahr, dass bei Belastung eine Ecke einer solchen Kachel bricht. Üblicherweise werden die Fliesen derart dicht verlegt, dass beim späteren Verfugen kaum Fugenmasse einzubringen ist.

Kunststoffabschlussleisten als Kantenschutz zu nutzen ist weit verbreitet und sieht neu auch schön aus. Leider werden diese Kunststoffleisten mit zunehmendem Alter brüchig und verlieren ihre ursprüngliche Farbe. Im Außenbereich tritt dieser unschöne Effekt durch die UV-Strahlung der Sonne besonders schnell auf. Eine gute Alternative sind Abschlussleisten aus Aluminium oder Edelstahl.

Bei Bodenkacheln im Nassbereich oder auch außerhalb des Hauses sollten Sie darauf achten, wie rutschig diese Kacheln bei Feuchtigkeit werden können. Je nach Glasur kann eine Bodenfläche schnell zur gefährlichen Rutschbahn werden. Im Außenbereich besteht zudem die Möglichkeit, unglasierte Klinker einzusetzen. Diese sind auch bei Feuchtigkeit immer absolut rutschfest, sehen allerdings recht rustikal aus. Sie werden sich daher nicht überall einsetzen lassen. Da sie ohne Glasur sind, fallen kleine Beschädigungen kaum auf. Klinkerfliesen sind nicht im Sanitärladen, sondern in Läden, die Gartenausstattung oder Geisterhäuschen aus Beton führen, zu bekommen.

Die Fliesenleger neigen dazu, alles, was im Weg ist, einfach zuzukacheln. Hier in meiner Siedlung ist es in zwei Fällen passiert, dass die Deckel der Toilettengruben einfach zugekachelt wurden. Eine spätere Suche nach den Deckeln, um diese dann freizulegen, ist gelinde gesagt ärgerlich.


Klimaanlage
Um Energie einzusparen, sollten die Außengeräte (Kompressor) der Klimageräte immer im Schatten, wenn möglich auf der Nordseite des Hauses, montiert werden. Inzwischen werden Klimaanlagen mit Invertertechnik angeboten. Diese Geräte sind teurer aber auch sparsamer und wenn sie die Temperatur einmal erreicht haben, leiser als die herkömmliche Technik. Die Invertertechnik reguliert den Kompressor, gemäß der benötigten Kühlleistung. Ist die Zimmertemperatur einmal erreicht, läuft der Kompressor nur noch mit kleiner, zum Halten der Zimmertemperatur nötiger Leistung. Das ständige lautstarke Anspringen des Kompressors entfällt somit weitgehend. Zudem erzeugen diese Invertergeräte keine hohen Einschaltströme, wie dies bei der althergebrachten Technik ist. Bei einem Betrieb an einem Generator entlastet es diesen, da die ständigen hohen Einschaltstromstöße entfallen. Die Invertertechnik hat inzwischen auch bei Kühlschränken Einzug gehalten und bietet dort die gleichen Vorteile.


Kochgas
Bei dem in Thailand in Gasflaschen abgefüllten Gas handelt es sich um hochwertiges Butangas, welches einen sehr hohen Brennwert hat. Wenn Sie einen Gasherd aus Europa einsetzen, werden meist die Düsen ausgewechselt werden müssen. Dies erkennen Sie schon an der Farbe der Flamme. Eine sauber brennende Gasflamme sollte immer blau sein. Ist sie hingegen von rötlicher Farbe, dann könnte eine falsche Düse im Herd eingebaut sein. Meistens liegen den Herden aus Europa die Düsen für die unterschiedlichen Gasarten bei.

Bitte bedenken Sie bei der Anschaffung eines Backofens, dass Gasbacköfen schlechter zu regeln sind und keine optimale Oberhitze haben. Es erfordert schon ein gewisses Maß an Erfahrung, in einem Gasbackofen nach einem Backrezept zu backen. Elektrobacköfen sind in dieser Hinsicht wesentlich einfacher zu handhaben.

Sie können Ihre Gasflasche auch an Gastankstellen nachfüllen lassen. Dies ist weitaus preiswerter, als die Austauschgasflaschen, die nur selten vollgefüllt sind. Die Gastankstellen hingegen rechnen nach der reellen Füllmenge ab.

Der ideale Standort für die Gasflasche sollte unbedingt vor Sonne und Regen geschützt sein. Bei einem Standort innerhalb des Hauses kann austretendes Gas zu einem explosiven Gemisch führen. Außerhalb des Hauses wird allerdings meistens der Bau eines kleinen Unterstandes erforderlich sein. Zudem wird es lästig sein, zum Öffnen/Schließen der Gasflasche immer dorthin laufen zu müssen. Ich persönlich habe die Gasflasche in einem Küchenschrank untergebracht. Ein elektronischer Gasmelder bringt mir dann die Sicherheit, dass kein Gas unbemerkt austritt. Ein solcher Gasmelder ist auf brennbare Gase und Flüssigkeiten spezialisiert und keinesfalls mit einem Rauchmelder zu verwechseln. Daher bei der Beschaffung bitte die Beschreibung des Gerätes genau studieren.


Garten
Da in Thailand auch in Gärten mit giftigen Schlangen zu rechnen ist, sollten die Pflanzen kein undurchdringliches Gestrüpp bilden, sondern immer noch zu durchschauen sein. Aus dem gleichen Grund bieten Gartenwege eine gewisse Sicherheit. Schlangen haben Menschen nicht im Beutemuster und lauern ihnen daher auch nicht auf. Ein Schlangenbiss ist daher immer als Unfall einzuordnen. Auf Wegen und in offener Gartenlandschaft sollte man mit wachem Auge eine Schlange bemerken. Dies vermeidet derartige Unfälle recht zuverlässig. Beim Anlegen eines Gartenteichs sollte man vorab berücksichtigen, dass dies eine extreme Lärmbelästigung durch Frösche und Kröten nach sich ziehen wird. Diese Tiere suchen in der Paarungszeit Gewässer auf.

Siehe auch die Rubriken:
Tipps zur Elektroinstallation
Schutz gegen Einbruch
Land und Haus

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