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Straßenverkehr in Thailand
An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es nicht mein Anliegen ist, die Art und Weise, wie der Straßenverkehr in Thailand abläuft, anzuprangern. Da die anzusprechenden Kandidaten diese Seite kaum lesen werden, erspare ich mir solche Kritik. Pure Nörgelei, die allenfalls der Belustigung dienen könnte, sind nicht das Ziel dieses Artikels. Ich halte es daher für sinnvoller, auf die Besonderheiten des thailändischen Straßenverkehrs hinzuweisen und es dem Interessierten dadurch zu ermöglichen, sich auf diese Gegebenheiten einzustellen. Ein Ausländer, der sich in das Abenteuer stürzen will, am thailändischen Straßenverkehr teilzunehmen, wird sehr schnell erkennen, dass die Kenntnis der Verkehrsregeln alleine nicht ausreichend ist.

Einheimische zu den Verkehrsregeln zu befragen hat meist nur zur Folge, dass diese beschreiben, wie der Verkehr in der Realität tatsächlich abläuft, also wie man ihrer Ansicht nach fahren sollte. Weitergehende Nachfragen nach den tatsächlichen gesetzlichen Verkehrsregeln führen meistens nur zu einem freundlichen Lächeln verbunden mit allgemeiner Ratlosigkeit. Fragen Sie z. B. einmal spaßeshalber einen Thai, wie schnell man innerhalb einer Ortschaft fahren darf. Die Wenigsten werden daran schon einmal einen Gedanken verschwendet haben.

In Thailand wird man nur in Bangkok die Einhaltung der einschlägigen Verkehrsregeln auch tatsächlich beobachten können. Dies dürfte dem dortigen rigiden Durchgreifen der Polizei zu verdanken sein. Außerhalb von Bangkok ist hingegen die Gesetzlosigkeit im Straßenverkehr weit verbreitet. Die allgemeine Tendenz Verkehrsregeln zu missachten, scheint sich mit zunehmender Entfernung zu Bangkok zu steigern. Viele Regeln, die in Bangkok noch weitgehend eingehalten werden, werden auf dem Land hingegen überwiegend ignoriert. Die Hoffnung, dass sich auch auf dem Land irgendwann einmal die Einhaltung von Verkehrsregeln durchsetzen wird, habe ich dennoch nicht aufgegeben. Auch wenn es viele Jahre gedauert hat, ist es in Bangkok immerhin gelungen, die Straßenverkehrsregeln weitgehend durchzusetzen.

Die meisten einheimischen Fahrer sind unabhängig davon, ob sie irgendwelche Verkehrsregeln beachten oder nicht, glücklicherweise ruhige, angenehme Zeitgenossen, die so schnell nichts aus der Ruhe bringen können. Drängeln, Hupen oder am Steuer sitzend lautstark zu lamentieren, ist in Thailand unüblich. Die längsten Staus werden mit stoischer Ruhe ertragen. Ein Fahranfänger, der beim Einparken Probleme hat, braucht kaum Beschimpfungen zu befürchten. Rasende Rüpel, überwiegend Motorradfahrer, sind allerdings, wie überall auf dieser Welt, auch in Thailand anzutreffen.

Das Wissen um das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer ist der eigentliche Schlüssel zu einem halbwegs entspannten Fahren in Thailand.

Das eigentliche Problem liegt meiner Einschätzung nach, im unzureichenden Sicherheitsbewusstsein vieler Verkehrsteilnehmer, in Verbindung mit einer nur sehr oberflächlichen Fahrausbildung sowie der mangelnden Bereitschaft den Verkehrsregeln überhaupt Beachtung zu schenken. Dabei möchte ich dies nicht nur auf die einheimische Bevölkerung beziehen, sondern auch auf viele in Thailand lebende Ausländer.

Viele junge Männer riskieren oftmals im Übermut ihr Leben und das ihrer Mitbürger. Bei Frauen jeden Alters ist in der Regel mehr Umsicht zu erkennen. Zwei Typen von Fahrern sind im Straßenbild besonders auffällig. Die einen halten durch extrem langsame Fahrweise den gesamten nachfolgenden Verkehr massiv auf. Die anderen fahren ohne jede Rücksichtnahme, als wenn der Teufel hinter ihnen her wäre.

Völlig übermüdete Fernfahrer, die sich mit starken Koffeingetränken (z. B. M150) oder Speedpillen wach halten, führen immer wieder zu schweren Unfällen. Auf den Fernstraßen sieht man daher oft Lastwagen im Straßengraben liegen.

In den Nachtstunden ist mit vielen betrunkenen Fahrern zu rechnen. Besonders an Wochenenden und an Feiertagen verursachen Betrunkene sehr viele schwere Unfälle (z. B. 390 Todesopfer an Songkran 2017). Unter diesen alkoholisierten Fahrern sind auch viele Ausländer zu finden.

Wenn es infolge von unüberlegtem Fahren dann tatsächlich zu einem Unfall kommt, ist Fahrerflucht eine leider sehr weit verbreitete Unart.

Die Fahrausbildung erfolgt meistens im Freundes- oder Familienkreis. Der Besuch einer Fahrschule ist eher untypisch. Die Führerscheinprüfung besteht aus einem theoretischen Teil, der an einem PC erledigt wird und einem praktischen Teil, der auf einem abgesperrten Prüfungsgelände absolviert wird. Ein Prüfer beobachtet dabei mehrere Aspiranten gleichzeitig, um ihnen dann in der Regel ihre Fahrtüchtigkeit zu bescheinigen.

Darüber hinaus ist das Fahren ohne Führerschein sehr verbreitet. So sind z. B. Kinder, die ein Motorrad steuern, ein alltäglicher Anblick.

Eine nicht unbeträchtliche Anzahl der Fahrzeuge ist leider überhaupt nicht versichert. Die gesetzlich geforderte Pflichtversicherung stellt zudem ohnehin nur einen sehr unzureichenden Versicherungsschutz ausschließlich für Personenschäden dar. Sachschäden sind damit überhaupt nicht versichert. Bei einem Unfall mit Personenschaden nimmt die Polizei die Beteiligten bis zur Klärung der Schuldfrage in Haft, wenn keine Kaution hinterlegt werden kann. Eine solche Kautionszahlung ist in den Verträgen der freiwilligen Kfz-Kaskoversicherungen in der Regel enthalten.

Der hohe Anteil von Zweirädern am Verkehrsgeschehen sowie die allgemein nur sehr widerwillige Einhaltung der Helmpflicht tragen vermutlich dazu bei, dass vor allen Dingen unter den Zweiradfahrern so viele Menschenleben zu beklagen sind. Alleine im Jahr 2018 sind nach offiziellen Angaben 20169 Menschen tödlich auf Thailands Straßen verunglückt.

Road accidents still account for most deaths in Thailand THE NATION
Thailand’s roads second-deadliest in world The Phuket Newspaper
Life and death on Thailand's lethal roads BBC NEWS

Häufig zu beobachtendes verkehrswidriges Verhalten


-vorwiegend außerhalb von Bangkok-
Die nachfolgenden Videoaufnahmen wurden innerhalb eines recht kurzen Zeitraumes aufgenommen und stellen damit tatsächlich das täglich zu beobachtende Verkehrsverhalten dar. Um das Persönlichkeitsrecht der aufgenommenen Personen nicht zu verletzen, habe ich die Auflösung so gewählt, dass keine Nummernschilder gelesen sowie keine Personen wiedererkannt werden können, aber dennoch die jeweilige Situation gut wiedergegeben wird. Zudem ergibt sich daraus eine relativ kleine Datenmenge, die auch noch bei langsameren ADSL-Verbindungen eine gute Wiedergabe ermöglicht. Als Kamera habe ich eine kleine Kfz-Kamera (dashboard-camera) verwendet, die normalerweise als Blackbox für die Unfallbeweissicherung dienen soll. Diese Kameras beginnen mit ihrer Aufzeichnung, sobald das Fahrzeug gestartet wird. Ist der Speicher voll ( SD-Karte), so wird automatisch die älteste Aufnahme überschrieben.
siehe Rubrik Kfz-Kamera

Fahren gegen die Fahrtrichtung
Es ist immer damit zu rechnen, dass Fahrzeuge auf der eigenen Spur entgegenkommen. Dies gilt auch für Einbahnstraßen. Für die meisten Zweiradfahrer scheinen Verkehrsregeln keinerlei Bedeutung zu haben.

Riskante Überholmanöver
Im städtischen Straßenverkehr ist häufig zu beobachten, dass Krafträder trotz Gegenverkehr überholen. Auch im Überlandverkehr ist es keinesfalls unüblich, vor Kurven oder Kuppen zum Überholvorgang anzusetzen.

Fahren, ohne zu schauen
Es ist vor allen Dingen bei Zweiradfahrern sehr häufig zu beobachten, dass diese beim Einbiegen dem momentan dort laufenden Verkehr keinerlei Beachtung schenken.

Schneiden beim Einbiegen
Beim Abbiegen wird der Gegenverkehr häufig sehr weiträumig geschnitten. Schon viele hundert Meter vor der Abbiegung damit zu beginnen, die Fahrbahn diagonal zu kreuzen, ist allgemein übliche Praxis.
Unzureichender Sicherheitsabstand
Dass ein der Geschwindigkeit angepasster Sicherheitsabstand zur Vermeidung von Auffahrunfällen unabdingbar ist, scheint weitestgehend unbekannt zu sein
.


● Bei mehrspurigen Straßen wird nicht nur rechts, sondern auch links überholt.

● Motorradfahrer überholen auch auf kleineren Straßen auf der linken Seite.

● Zweiradfahrer, setzen abseits der Hauptverkehrsstraßen den Schutzhelm wieder ab.

● Die Handynutzung während der Fahrt ist auch bei Zweiradfahrer üblich.

● Mit dem Blinken der Lichthupe zeigt der Fahrer an, dass er nicht beabsichtigt anzuhalten.

● Mit dem Einschalten der Warnblinkanlage an einer Kreuzung, soll die Absicht angezeigt werden, dass man geradeaus fahren will. (nicht zur Nachahmung empfohlen!)

● Das Anhalten an einem Stoppschild oder Fußgängerüberweg ist allgemein unüblich.

● Selbst an einem Fußgängerüberweg mit Fußgängerampel fahren manche Autofahrer und die meisten Motorradfahrer, ohne anzuhalten weiter.

● Im Kreisverkehr befindlich, ist den meisten Verkehrsteilnehmern die Vorfahrtsregel unbekannt. Die Hineinfahrenden werden oftmals vorgelassen. Dies führt dann dazu, dass der einfließende Verkehr, den abfließenden Verkehr solange behindert, bis er sich als Stau nahezu festfährt. In Stoßzeiten unterbricht die Polizei daher oft mit Verkehrsbarrieren den Kreisverkehr, um dies zu verhindern.

● Das Überfahren einer roten Ampel ist häufig zu beobachten.

● An einer roten Ampel wird die linke Spur einer mehrspurigen Straße oft regelwidrig zur Weiterfahrt genutzt. Dies ist nur zulässig, wenn diese Spur speziell abgetrennt und zusätzlich mit Schildern dafür ausgewiesen wurde.

● Wenn Grün dem Geradeausverkehr die Weiterfahrt freigibt, verstellt der Querverkehr, der in den Stau hineingefahren ist, die Kreuzung.

● An Verkehrsampeln sind teilweise Schilder mit Abbiegepfeilen angebracht, die dem nach links Abbiegenden das Recht einräumen, auch bei Rot mit entsprechender Vorsicht abzubiegen. In letzter Zeit findet man solche Schilder in vielen verschiedensten Variationen. In der Praxis beachten die Verkehrsteilnehmer solch ein Schild ohnehin nicht. Wenn frei ist, wird abgebogen. Egal ob ein solches Schild vorhanden ist oder auch nicht.

● Jede Abkürzung wird genutzt. Um einen Stau zu umgehen, sind alle Wege recht. Zweiräder fahren dabei über Bürgersteige, über bepflanzte Mittelstreifen oder auch gegen die zulässige Fahrtrichtung.

Bangkok nimmt 44 Millionen Baht an Bußgeldern von Motorradfahrern ein
Diese Bußgelder wurden in den letzten drei Jahren verhängt, als diese beim Fahren auf Fußwegen in der Stadt erwischt wurden.
THE NATION THAILAND vom 12.02.2022

Irritierende Verkehrsführungen, Ampelanlagen und Beschilderungen

In Autobahnbaustellen muss man jederzeit damit rechnen, dass die Straßenmarkierungen auf der Fahrbahn urplötzlich zu Ende sind oder alte und neue Markierungen nebeneinander und miteinander konkurrieren. Bei einer mehrspurigen Verkehrsführung, die z. B. im Baustellenbereich provisorisch auf die ehemalige Gegenfahrbahn führt, kann dies bei schlechten Sichtverhältnissen, z. B. in der Nacht, schnell zu gefährlichen Irritationen führen.

Einbahnstraßen, die völlig unzureichend beschildert sind, führen zu ungewolltem Falschfahren. Anstatt das international übliche Verkehrsschild Einbahnstraßenschild zu verwenden, werden einfach Pfeile auf die Fahrbahn gemalt oder selbst Schilder entworfen. In Pattaya z. B. sind die zwei an der Bahnlinie entlangführenden Einbahnstraßen seit Jahren in keinster Weise beschildert.

Ampelanlagen, die eigentlich den Abbiegeverkehr regeln sollen, aber nicht entsprechend mit Pfeilsymbolen versehen sind und dadurch den Geradeausverkehr irritieren, sind öfters anzutreffen. Defekte oder verdeckte Ampeln sind leider auch keine Seltenheit.

Fußgängerüberwege mit Verkehrsampeln, bei denen die mittlere Verkehrsinsel bepflanzt ist, hinterlassen nur Ratlosigkeit.

verdeckte Ampel
unpassierbarer_Fussgaengeruebergang

gefährlicher Transport
überladenes Fahrzeug

gefährlicher Personentransport
gefährlicher Transport


Stellenweise ist es alleine schon durch die schiere Masse von Reklameschildern schwierig, ein Verkehrsschild überhaupt noch zu bemerken.

Sollte wegen einer Baumaßnahme einmal eine Umleitung eingerichtet werden, so ist keinesfalls damit zu rechnen, dass die komplette Umleitungsstrecke ausgeschildert wird. Man sollte also ortskundig sein oder über ein Navigationsgerät verfügen.

Sackgassen werden allgemein nicht ausgeschildert. Da viele kleine Nebenstraßen in abgeschlossene Siedlungen führen, ist ein erfolgreiches Fahren nach Orientierung reine Glückssache.

Mit einem Rind, einer Rinderherde oder gar einem Elefanten auf der Fahrbahn muss jederzeit gerechnet werden. Kleine Rinderherden sind manchmal sogar völlig unbeaufsichtigt unterwegs. Schon ein streunender Hund reicht aus, um einen Motorradfahrer zum Stürzen zu bringen.

Ahndung gesetzwidriger Spurwechsel in Bangkok
In Bangkok wurden an 15 Standorten Kamerasysteme installiert, die speziell zur Ahndung gesetzwidriger Spurwechsel dienen sollen. Wer dort also beim Fahrbahnwechsel die weiße durchgezogene Linie überfährt, muss mit einem Bußgeldbescheid rechnen. The Nation vom 07.05.2018

Verkehrsampeln in Bangkok nun mit Kameras überwacht
Am 01. September 2019 werden in Bangkok 30 Kameras in Betrieb genommen, die Verkehrssünder, die das rote Haltesignal der Verkehrsampeln ignorieren, erfassen sollen. Die Kameras sind 24 Stunden in Betrieb. Die Strafe bei Nichtbeachtung des roten Signals beträgt 1000 ฿.
Thai Rath vom 26.08.2019

Neuer Bußgeldkatalog für Verkehrsdelikte
Am 26.08.2020 wurde ein neuer Bußgeldkatalog in der Royal Gazette veröffentlicht. Die Bußgelder variieren, je nach Verkehrsübertretung, zwischen 200 und 1000 ฿. So ist z. B. bei Fahrzeugen mit übermäßiger Lärm- oder Qualmentwicklung mit einer Geldbuße von 1000 ฿ zu rechnen. Taxifahrer die Umwege einschlagen oder nicht zum gewünschten Zielort fahren, müssen ebenfalls mit 1000 ฿ rechnen.
Die vollständige Bußgeldliste (Thai)
Bangkok Post vom 26.08.2020

Polizei führt neue Strafzettel ein
Ab dem 01.11.2020 verwendet die Polizei zwei verschiedene Strafzettel. Neben Tickets, die am Scheibenwischer zu finden sind, sind auch welche, die per Post zugestellt werden. Die Geldstrafe kann durch Zahlung bei der angegebenen Polizeistation oder innerhalb von zwei Tagen in allen Filialen der Krungthai Bank auch online erledigt werden. Widersprüche müssen innerhalb von 15 Tagen eingereicht werden.
THE NATION THAILAND vom 06.11.2020

Sonstige Unwägbarkeiten


Strommasten, die am Fahrbahnrand stehen und beim Einparken übersehen werden können, gehören noch zu den kleineren Ärgernissen. Umgestürzte Strommasten oder sehr tief hängende Leitungen oder gar auf dem Boden liegende Leitungen sind hingegen kein Ärgernis mehr, sondern stellen vor allen Dingen bei Dunkelheit eine tatsächliche Gefahr, besonders für Zweiradfahrer dar.

Völlig überladene Fahrzeuge mit kuriosester Beladung sind als täglich gegeben hinzunehmen.

Motorräder, auf denen neben Vater und Mutter noch mehrere Kinder sitzen oder mit denen bis zu vier Erwachsene transportiert werden, sind alltäglich zu beobachten.

Falsch eingestellte und dadurch blendende Scheinwerfer sind bei Dunkelheit leider ein weitverbreitetes Ärgernis. Selbst Markenwerkstätten verfügen nicht immer über die zur Scheinwerfereinstellung notwendigen Geräte. So musste sogar die Markenwerkstatt, die mein Fahrzeug betreut, auf einen Pappdeckel zur Einstellung zurückgreifen. Ich habe später aber dann doch noch eine andere Werkstatt mit der notwendigen Einrichtung finden können.

Verkehrsregeln


Für einen vorübergehenden Aufenthalt darf man als Ausländer mit seinem internationalen Führerschein in Thailand ein Fahrzeug führen. Für einen längeren oder einen dauerhaften Aufenthalt ist ein thailändischer Führerschein erforderlich. Weitergehende Informationen sind in der Rubrik
Führerschein in Thailand zu finden.

● In Thailand herrscht Linksverkehr.
● Ein rot-weiß markierter Bordstein zeigt einen Bereich an, indem Halteverbot herrscht.
● Ein gelb-weiß markierter Bordstein zeigt einen für Bahttaxis reservierten Wartebereich, der von anderen Fahrzeugen nicht zum Parken genutzt werden darf.

Falsch geparkte Fahrzeuge werden von der Polizei mit einer Parkkralle oder einer Kette festgeschlossen. Erst nachdem man diese Ordnungswidrigkeit bei der nächsten Polizeistation beglichen hat, wird der Polizist vor Ort das Fahrzeug wieder von der Parkkralle bzw. Kette befreien.

Für Pkw bestehen folgende Geschwindigkeitsbegrenzungen:
● innerhalb einer Ortschaft 60km/h
● ausserorts auf Landstraßen und Autobahnen:
● 90 km/h für Pkws und Motorräder
● 80km/h für Pick-ups und Busse und Lkws
● 60 km/h für Lkws mit Anhänger
● auf manchen ausgewiesenen Autobahnen 120 km/h

Tempolimit soll im April auf 120 km/h angehoben werden
Der Verkehrsminister gab bekannt, dass das Tempolimit für Pkw mit weniger als 7 Sitzen auf Straßen mit vier oder mehr Fahrspuren im April 2021 von 90 km/h auf 120 km/h anzuheben sei. .
THE NATION THAILAND vom 27.02.2021

Abgebrochene Zweige oder Palmwedel, die auf der Straße liegen, sollen auf eine Gefahr hinweisen. Die Bedeutung entspricht also der eines Warndreiecks.

Alkoholsünder werden nun generell erst einmal in Haft genommen. Wer am Freitag erwischt wird, kann so in den Genuss eines unfreien langen Wochenendes kommen, da er erst am Montag dem Richter zugeführt wird. Als Strafe ist neben Geldstrafe oder Freiheitsstrafe zur Abschreckung ein sozialer Dienst in einem Krankenhaus oder einer Leichenhalle möglich.

Meine Empfehlungen
Um unfallfrei durch den thailändischen Straßenverkehr zu kommen, ist eine zurückhaltende defensive Fahrweise, die abwartend auf das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer eingeht, dringend zu empfehlen.

Ich empfehle dringend, auf Nachtfahrten, so weit wie möglich zu verzichten. Vor allen Dingen sollten Strecken, die man nicht kennt, während der Dunkelheit unbedingt gemieden werden. Schon ein großes Schlagloch, ein Elefant oder ein Rind, die man tagsüber sicher noch rechtzeitig gesehen hätte, stellen bei Dunkelheit eine echte Gefahr dar. Schon ein Hund reicht aus, um einen Motorradfahrer zum Stürzen zu bringen. Mit Fußgängern oder unbeleuchteten Fahrzeugen ist jederzeit zu rechnen. Hinzu kommt noch die Gefahr hinzu, die speziell nachts von betrunkenen Fahrern ausgeht.

Man kann keineswegs erwarten, dass z. B. ein einbiegender Zweiradfahrer dem dort laufenden Verkehr irgendeine Beachtung schenkt.

Beim Abbiegen sollte man immer damit rechnen, dass ein Motorrad trotz Blinkersignal zum Überholen ansetzt und in den laufenden Abbiegevorgang einfach hineinfährt.

Beim Anhalten an einem Fußgängerüberweg oder Stoppschild sollte man, um kein Auffahren eines nachfolgenden Fahrzeugs zu riskieren, nicht zu stark und plötzlich bremsen. Es rechnet einfach niemand damit, dass tatsächlich jemand dort anhält.

Wenn eine Verkehrsampel auf Grün umschaltet, ist es ratsam, dass man sich vor dem Anfahren unbedingt vergewissert, dass der Querverkehr, der noch bei Rot durchgefahren ist, tatsächlich schon den Kreuzungsbereich verlassen hat.

Der Alkoholkonsum ist inzwischen auch allen Mitfahrern im Kfz untersagt. Damit soll verhindert werden, den Fahrer in Versuchung zu führen, Alkohol zu sich zu nehmen.

In Einbahnstraßen ist immer mit verkehrswidrigem Gegenverkehr zu rechnen. Für Zweiradfahrer haben diesbezügliche Beschilderungen scheinbar keinerlei Bedeutung. Manchmal halten sich allerdings selbst Pkws, Lkws oder gar Busse nicht an diese einfache Regel. Zum kleinen Teil dürfte diese Unsitte allerdings auch der unzureichenden Beschilderung der Einbahnstraßen geschuldet sein. Und dies, obwohl auch in Thailand dafür eigentlich die international üblichen Verkehrsschilder vorgesehen sind.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass die richtige Einschätzung des Verhaltens der anderen Verkehrsteilnehmer mit Sicherheit mindestens genauso wichtig ist, wenn nicht sogar wichtiger, als die Kenntnis der Verkehrsregeln.

Man sollte jede Konfrontation unbedingt vermeiden. Es kommt leider immer wieder vor, dass jemand ausrastet und zur Waffe greift.

Dass die Einhaltung der Verkehrsregeln viel Ärger mit der Polizei ersparen kann, sollte als Binsenweisheit allgemein bekannt sein.

Eine Kaskoversicherung, die bei einem Unfall neben dem verursachten Personen- und Sachschaden evtl. auch eine Kaution hinterlegt, ist unbedingt zu empfehlen.

Bedrohung mit Waffe im Straßenverkehr
Am 23. August zeigte ein abgedrängter Autofahrer seinen Ärger durch Hupen an. Der Drängler bedrohte daraufhin den Autofahrer mit einer Waffe. Eine installierte Dashcam zeichnete den Vorfall auf. Evtl. hat diese Kamera sogar dazu beigetragen, dass der Angreifer seine Aktion abbrach.

Bangkok Post vom 24. Ausgust 2019


Taxifahrer aus Wut auf der Straße erschossen
Ein Taxifahrer wurde von einem anderen Autofahrer erschossen, da er ihn angeblich geschnitten hätte.
Bangkok Post vom 11.05.2021

Da die Medien schon verschiedene Male über derartige Vorfälle berichteten, ist es ratsam, seinen Ärger in solchen Fällen runterzuschlucken, Ruhe zu bewahren und auf Hupen zu verzichten. Hitzköpfe könnten sonst evtl. ausrasten. Die Installation einer Dashcam ist sicherlich auch hilfreich.
Neues Auto-Mautsystem M-FLOW startet auf der Autobahn Nr. 9
Um es verwenden zu können, müssen sich Autofahrer über deren Website oder über die mobile App MflowThai registrieren.
THE NATION THAILAND vom 15.02.2022
Kanchanaburi: Weichen Sie Elefanten aus oder Sie gehen ins Gefängnis
Autofahrer werden gewarnt, dass sie mit einer heftigen Freiheits-/Geldstrafe rechnen müssen, wenn sie eines der Tiere verletzen.
Bangkok Post vom 17.02.2022
Kindersitze ab dem 5. September obligatorisch
Da Kindersitze teuer sind, wird auch die Verwendung von Sitzkissen erlaubt. In der ersten Zeit soll die Polizei nachsichtig sein und nur verwarnen.
Bangkok Post vom 09.05.2022
Tests für ein neues barrierefreies Mautsystem
Das neue System nimmt Fotos der einfahrenden Fahrzeuge auf und verwendet diese bei der Ausfahrt zur Berechnung der Mautgebühren.
THE NATION THAILAND vom 02.08.2022
Erhöhung der Geldbußen für Verkehrsdelikte ab dem 5. September 2022
für Geschwindigkeitsüberschreitungen oder das Nicht-Anhalten an Fußgängerüberwegen um das Vierfache.
Bangkok Post vom 02.09.2022
Telefonieren beim Autofahren ab dem 7. Oktober verboten
Dies ist nur bei Verwendung einer Freisprecheinrichtung erlaubt. Eine Zuwiderhandlung wird mit 400-1000 Baht geahndet.
THE NATION THAILAND vom 18.10.2022
Punktesystem für Verkehrssünder tritt am 09.01.2023 in Kraft
Jeder Führerscheininhaber erhält dann ein Guthaben von 12 Punkten. Je nach der Schwere des Vergehens werden dann 1-4 Punkte abgezogen. Erreicht der Punktestand den Nullpunkt, so soll dann ein 90-tägiges Fahrverbot ausgesprochen werden.
THE NATION THAILAND vom 07.01.2023
Stehen im Baht-Bus verboten
Das Gesetz trat am 17.02.2023 in Kraft.
TPN NATIONAL NEWS vom 24.02.2023
Phuket: Polizei verbietet Elektroroller
Eine Zuwiderhandlung kann mit einer Geldstrafe von bis zu 10 000 ฿ belegt geahndet werden.
The Phuket News vom 22.02.202

Links
Department of Land Transport (Straßenverkehrsbehörde)

Siehe auch die Rubriken:
Kfz
Kfz-Versicherung
Kfz-Kamera (Dashboard Camera)
Kfz-Navigation
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